Ein bunter Herbstrauß wunderschöner Lieder
Ansprechendes und vielseitiges Chorkonzert
Einen optischen Farbtupfer unter den drei Männerchören beim Konzert in Pollenfeld bildete der gemischte Chor der Chorgemeinschaft Titting. Er überzeugte aber auch durch gelungene Liedauswahl und erfrischenden Gesang. (Foto: den)
Pollenfeld (den) Ein ansprechendes Chorkonzert erlebten die Besucher am vergangenen Samstag im Pollenfelder Pfallersaal. Auf Einladung des Männerchors Pollenfeld wirkten dabei der MGV Liederkranz 1881 Kipfenberg und die Chorgemeinschaft Titting mit gemischtem Chor und Männerchor mit. Die Chorleiter Heinrich Sohmen (Kipfenberg), Hans Guttenberger (Titting) und Martin Dengler hatten ein vielseitiges Programm erarbeitet, das jedem der vier Ensembles die Möglichkeit bot, seine Stärken zur Geltung zu bringen.
Der erste Teil des Abends stand unter dem Motto "Herbst is" und war geprägt von Abendliedern, herbstlichen Chorsätzen und Volksliedsätzen zum Thema Jagd. Nach dem Sängergruß der Gastgeber mit dem imposanten Schlussvers "... wir grüßen Euch in Pollenfeld!" hieß der Pollenfelder Vorsitzende Wolfgang Wechsler die rund 80 Aktiven und eine beachtliche Zahl von Zuhörern willkommen. Der Männerchor Pollenfeld selbst eröffnete dann das Programm mit dem "Guten Abend, Euch allen hier beisamm" (Satz: Gerhard Maasz) und ließ noch den wunderschönen Männerchorsatz von "Bunt sind schon die Wälder" von Gustav Gunsenheimer folgen.
Die Männer der Chorgemeinschaft Titting zeigten dann unter der Leitung Hans Guttenbergers die ganze Dynamik von Männerstimmen beim Floto-Satz von "Die Nacht" und dem flotten Trinklied "Auf Euer Wohl" (Dieter Frommelt). In starkem Kontrast dazu stand der ruhig-herbstliche Gunsenheimer-Satz "Das Laub fällt von den Bäumen", den Heinrich Sohmen mit dem MGV Liederkranz 1881 Kipfenberg zu Gehör brachte, aber auch sie ließen dann mit "Beim Sonnenwirt" (G. A. Hupfer) ein schnelles, dennoch überzeugend vorgetragenes Chorstück folgen.
Einen sowohl optischen, als auch akustischen Farbtupfer bildete der herrlich rein intonierende gemischte Chor aus Titting. Er begann, ebenfalls unter Hans Guttenberger, mit "Gott grüße dich" (Franz Mücke) und schickte ein ansprechendes "Trink Wein" (Heinrich Bröll) hinterher. Mit einem flott intonierten, polyphonen Satz von Walter Pappert des bekannten Volksliedes "Auf, auf zum fröhlichen Jagen" und dem schön gesetzten "Kuckuck und Schäferin" (Rudi Kühn) entließen die Pollenfelder Sänger ihre Gäste in die Pause.
Das Pollenfelder Doppelquartett sorgte mit zwei amüsanten Titeln aus seinem Faschingsprogramm für lockere Unterhaltung in der Pause, bevor die Chöre die zweite Programmhälfte unter dem Motto "Lieder der Welt" bestritten. Es begann der Männerchor Titting mit dem Volkslied "Ei du Mädel vom Lande", mit dem er auf frühere Verbandelungen zwischen der Tittinger und Pollenfelder Jugend anspielte. Dazu passend stimmten die Sänger aus dem Anlautertal dann aus "Bajazzo" einfühlsam das "Warum bist du gekommen" in einem Satz von Rudi Kühn an. Mit Franz Schuberts "Forelle" hatte Heinrich Sohmen für seine Sänger ein Renommierstück aus der Romantik ausgesucht, das herrlich sauber und schwungvoll erklang. Es folgte mit Mozarts "Harmonien hör ich klingen" aus "Cosi fan tutte" das musikgeschichtlich älteste Stück des Abends, aber auch damit konnten die Gäste aus dem Altmühltal überzeugen. Ihr Schlusslied, Johannes Brahms` "Ungarischer Tanz Nr. 6" in einem hinreißenden Satz von Otto Groll, sollte zu einem Höhepunkt des Chorkonzerts werden: Dynamik und Tempi hätten von einem Orchester nicht exakter und mitreißender als vom Kipfenberger Chor unter dem sicheren Dirigat Heinrich Sohmens gesetzt werden können. Der gemischte Chor Titting verabschiedete sich mit wunderschön klingenden "Heimatglocken" (Robert Pappert) und sprach mit der erfischenden Interpretation von "Lieder, die von Herzen kommen" (Karl-Heinz Steinfeld) wohl allen Anwesenden aus der Seele.
Den großen Bogen schlossen die Sänger aus Pollenfeld mit Freddy Quinns "Heimweh" und brachten schließlich mit "O du stille Zeit" (Bernd Englbrecht, Bearbeitung Martin Dengler) ein interessant gesetztes Abendlied zu Gehör. Abschließend stimmten alle vier Chöre zusammen den Volksliedsatz "Schad is, dass scho zum Hoamgehn is" an und dabei konnte man spüren, dass das von allen ernst gemeint war.
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