Notenlinie (1,2 kB)

EK Nr. 167, Mittwoch, 23. Juli 2014


Ensemble für einen Abend
Auftritt eines Projektchors wird den Höhepunkt des Kreischorsingens darstellen


Eichstätt
(EK) Gewissermaßen als Epilog zu den Eichstätter Kulturtagen treffen sich die Chöre des Sängerkreises Donau-Altmühl heuer zum alljährlichen Kreischorsingen am Sonntag, 27. Juli, im Hofgarten der Eichstätter Sommerresidenz. Dabei werden sich einige Chöre des Kreisverbandes ein Stelldichein geben.

Als besonders erfreulich ist das Mitwirken des Jugendkammerchores Ingolstadt unter der Leitung von Eva Maria Atzerodt anzusehen.

Eingeladen dazu sind alle, die Freude am Singen haben, ob jung oder alt, wie Kreischorleiter Mayer betont. "Wir haben ganz viele Chöre angeschrieben, dass sie zu dieser einzigen Probe am Mittwoch kommen sollen. Ziel wäre es, mit einem großen Chor den Hofgarten zum Klingen zu bringen." Dabei hat Mayer ein Werk ausgewählt, das zeitlos ist. Zu hören wird eine Abfolge vieler Volkslieder sein, die Hans-Peter Gampl bearbeitet hat. Die vierstimmigen Sätze der meist bekannten Lieder wirken wunderbar entstaubt und sind dazu angetan, auch junge Chorsänger anzusprechen.

Der gebürtige Dollnsteiner Gampl hat den Volksliedern eine angemessene, satztechnisch anspruchsvolle Behandlung zukommen lassen, wobei sich die Chorstücke mit interessanten Instrumentalzwischenspielen abwechseln werden. Die schwierigeren Vokalpartien werden von einem Ensemble der Eichstätter Formation EI-VOX übernommen, sodass auch Laien an dem Projektchor teilnehmen können.

Als Höhepunkt wird am Ende des Singens ein Projektchor auftreten, den Kreischorleiter Edgar Mayer aus Dollnstein eigens für diesen Anlass zusammenstellen wird. Gesungen wird zum Abschluss des Kreischorsingens eine Volkslieder-Kantate aus der Feder von Hans-Peter Gampl für Chor und kleines Orchester. Die Probe für das Kreischorsingen findet am Mittwoch, 23. Juli, ab 18.30 Uhr in den Räumen der Universität Eichstätt statt.

Sollte es Wetterkapriolen geben, wird die Veranstaltung am kommenden Sonntag in die Aula der Universität verlegt werden. Die Veranstaltung werde auf alle Fälle durchgeführt, versichern die Organisatoren.



Zurück zur Übersicht ...

Notenlinie (1,2 kB)

EK Nr. 172, Dienstag, 29. Juli 2014


Volkslieder als ureigenstes Kulturgut
Gelungenes Kreischorsingen in der Aula der Universität mit bayerischem Repertoire

Von Franz Bauer

Eichstätt (EK) Im Sängerkreis Donau-Altmühl sind 35 Chöre, zumeist Laienchöre aus der Region Eichstätt und der Stadt Ingolstadt organisiert. Einmal im Jahr treffen sich die Sänger und Sängerinnen zu einem gemeinsamen Kreischorsingen, das dieses Mal in Eichstätt stattfand.

Eigentlich hätte es für die Chöre des Sängerkreises Donau-Altmühl ein Gesangsfest im Muschelpavillon des Eichstätter Hofgartens werden sollen, doch die Veranstalter taten gut daran, das Singen rechtzeitig in die Aula der KU zu verlegen. Dort waren sie vor dem fast gleichzeitig mit dem Konzertbeginn einsetzenden Regen sicher, und die Zuhörer konnten die Darbietungen der Chöre genießen. Bezirksrat Reinhard Eichiner und der Vorsitzende des Sängerkreises Donau-Altmühl, Martin Dick, dankten dem Kreischorleiter Edgar Mayer für dessen gute Organisation und Vorbereitung. Den Chören hatte Mayer für das diesjährige Kreischorsingen eine Aufgabe gestellt. Sie sollten Lieder auswählen, die Assoziationen zu Bayern haben.

Diese interessante wie lohnenswerte Aufgabe meisterten die Chöre mit Bravour, und bei jedem Beitrag wusste Kreischorleiter Edgar Mayer, der durch das Programm führte, einiges zu erzählen. So auch über den Ettinger Chor unter der Leitung von Eva Maria Avril, der mit dem Lied "Sunntag aufm Land" begann. Der Begriff Potschamperl (Nachthaferl) löste bei den Besuchern Heiterkeit aus, ist er doch ein dialektaler Begriff, der aus der Mode kam, als Klosetts mit Wasserspülung populär wurden.

Da der Dialekt wieder vermehrt Einzug in unsere Sprache hält, sei es nach den Worten von Mayer durchaus erfreulich, dass sich Chöre wie der Männergesangsverein Lenting unter der Leitung von Kathrin Schiele-Kiehn mit Liedern im Dialekt auf die Bühne begeben. Bemerkenswert am Lentinger Chor ist auch, dass das Durchschnittsalter bei 76 Jahren liegt. Die Lentinger zeigten jedoch, dass sie nichts an Sangesfreude und Begeisterung verloren haben.

Kreischorsingen 2014 (176 kB)

Beim Kreischorsingen in der Uni-Aula zeigte sich eine Vielfalt der Gesangsgruppen in der Region. Zum Höhepunkt des Abends trat unter der Leitung von Johann Peter Gampl ein rund 100-köpfiger Projektchor mit Orchester auf. Davor hatten verschiedene Männerchöre und der Jugendkammerchor Ingolstadt Kostproben ihres Könnens gezeigt. – Foto: zba


Der Männergesangverein Hepberg unter Jürgen Vogel hatte ein tolles Bayern-Potpourri im Gepäck. Der Chor wurde wunderbar sanft und einfühlsam auf dem Akkordeon von Sigi Puppele begleitet. Beim Musik- und Gesangsverein Kösching hat seit 2012 Liane Koser das Zepter als Chorleiterin in der Hand. Sie ist auch gleichzeitig Jugendreferentin des Sängerverbandes. Der Chor bestach durch eine klare Sprache und präzise Intonation.

Der MGV Stammham unter der Leitung von Hans Bartl sowie der Männerchor Pollenfeld unter Martin Dengler brachten traditionelles Liedgut auf die Bühne. Die Stammhamer besangen die südliche Lebensfreude, die als eine Wesensart bezeichnet wurde, die bestens zur bayerischen Lebensart passt, besonders zur Barockstadt Eichstätt. Mit dem Lied "Als wir jüngst in Regensburg waren" entführte der Männerchor Pollenfeld in die benachbarte Bischofs- und Universitätsstadt. Dies taten gleichermaßen die Sänger und Sängerinnen des Jugendkammerchors Ingolstadt unter der Leitung von Eva-Maria Atzerodt. Sie hatten nach dem besinnlichen "Da unten im Tale" von Johannes Brahms eine Version von Rolf Lukowsky ausgewählt und demonstrierten dem Auditorium ein perfekt inszeniertes Musikkabarett. Ihre Interpretation von "Als wir jüngst in Regensburg waren" war einfach famos. Die Art der perfekten szenischen und musikalischen Gestaltung riss die Zuhörer von den Sitzen, und Beifallsstürme begleiteten den Chor, der mit dem flotten "Zottelmarsch" eine tolle Zugabe anhängte. Der Liederkranz-Kirchenchor Dollnstein überzeugte wie gewohnt mit zwei bayerischen Komponisten. Chorleiter Edgar Mayer wählte für das Thema des Kreissingens den Satz "In einem kühlen Grunde" des ehemaligen Eichstätter Domkapellmeisters Wolfram Menschick aus, und als Dreingabe gab es das Alcimonia-Lied, das Hans Peter Gampl zur 1000-Jahr-Feier Dollnsteins komponiert hatte. Der gebürtige Dollnsteiner Gampl begleitete auch den Chor.

Danach folgte der absolute Höhepunkt des Kreischorsingens. Es trat ein Projektchor auf, der sich hauptsächlich aus Sängern des Jugendkammerchores Ingolstadt, des Liederkranz-Kirchenchors Dollnstein sowie des Männerchors Lenting zusammensetzte. Auch Sänger aus anderen Chören mischten sich unter den rund hundertköpfigen Chor, der die Volkslieder-Kantate von Johann Peter Gampl aufführte.

Der gebürtige Dollnsteiner Gampl hat die schönsten deutschen Volkslieder angemessen und anspruchsvoll gesetzt, wobei sich die Chorstücke mit interessanten Instrumentalzwischenspielen abwechselten. Gampl leitete ebenfalls das Orchester, das sich aus Musikern aus der Region, auch aus jungen und absolut versierten GG-Schülern, zusammensetzte. Er hatte das Ensemble bestens im Griff und führte den stimmgewaltigen Chor sicher. Der Pianist, Komponist und Dozent Johann Peter Gampl hat es sich, wie er am Rande bemerkte, zur Aufgabe gemacht, die alten und wertvollen deutschen Volkslieder nicht "aussterben" zu lassen. Das Anliegen des ehemals an der Uni in Augsburg tätigen Tonsatzlehrers ist es, "den Volksliedern als unser ureigenstes Kulturgut eine angemessene Behandlung zukommen zu lassen und so allen musikalisch Interessierten einen Zugang zu diesen wunderbaren Melodien und Texten zu eröffnen". Dabei machte Gampl deutlich, dass er unter Volkslied keinesfalls die Beiträge im "Musikantenstadel" versteht, sondern das Volkslied als ein "über Jahrhunderte tradiertes Kulturgut" definiert.


Zurück zur Übersicht ...


Notenlinie (1,2 kB)

Copyright © 1999- - 29.07.2014