EK Nr. 224, Donnerstag, 28. September 2000

Männerchor Pollenfeld auf großer Fahrt

Pollenfeld (den) Eine äußerst informative, interessante und kurzweilige Zweitagefahrt erlebten die knapp 50 Teilnehmer beim Vereinsausflug des Pollenfelder Männerchors bei herrlichem Herbstwetter am vergangenen Wochenende. Schon früh am Samstag ging es mit dem Bus Richtung Zittau in der Oberlausitz (Sachsen), einer mittelalterlichen Handelsstadt im Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien.

Singen in Kirchenruine
Am frühen Nachmittag besuchte die Reisegruppe zunächst das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau. Hier ließen sich die Pollenfelder umfassend über die Geschichte der Leinenweberei, die über Jahrhunderte die Haupteinkommensquelle im Zittauer Land war, und die Entwicklung des Damast- und Frottierwebens informieren.

Am Nachmittag folgte eine Wanderung auf den Berg Oybin, dem einstigen Ausflugsziel der sächsischen Könige. In der imposanten gotischen Klosterkirchenruine auf der 514 Meter hohen Erhebung stimmten die Pollenfelder Sänger das "Groß ist der Herr" von Philipp Emanuel Bach an und erkundeten dabei die interessante Akustik des relativ gut erhaltenen Kirchenschiffes ohne Dach. Dank des herrlichen Wetters konnte nahe der Ruine auch eine "Camera Obscura" mit herrlichem Rundblick auf die Zittauer Berge besucht werden.

Früh am Sonntag stand die Besichtigung des mittelalterlichen, sehr gut erhaltenen Zittauer Fastentuches in der Kreuzkirche auf dem Programm. Die früher in der Fastenzeit zur Abtrennung des Chorraums verwendete Leinwand von über 50 Quadratmetern Fläche zeigt auf 90 fast durchwegs gut erhaltenen Teilbildern die wesentlichen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Sie stellt eine in Europa einmalige Rarität dar. Nicht fehlen durfte natürlich auch ein vom Chor musikalisch gestalteter Sonntagsgottesdienst in der einzigen katholischen Zittauer Kirche, "Mariä Heimsuchung". Anlässlich des Zittauer Kirchweihfestes sangen die Pollenfelder unter Chorleiter Martin Dengler die "Fischbachauer Messe", was die Gottesdienstbesucher am Ende mit kräftigem Applaus belohnten.

Führung durch Zittau
Am späten Vormittag folgte in dem von Thomas Cervinka, einem gebürtigen Zittauer, der als aktiver Sänger im Pollenfelder Männerchor mitwirkt, interessant und ausgewogen gestalteten Ausflugsprogramm eine Führung durch die Kleinstadt mit derzeit 28 000 Einwohnern. Nicht fehlen durften auf dem Rundgang das klassizistische Rathaus und die ursprünglich romanische, jedoch von Schinkel umgebaute Johanniskirche.

Einen Zwischenstopp bei der Heimreise machten die Pollenfelder noch an der größten Ziegelbrücke der Welt, der Göltzschtalbrücke bei Mylau. Die 1866 bis 1871 errichtete imposante Eisenbahnbrücke besteht aus 26 Millionen Ziegeln und überspannt bei einer Höhe von 78 Metern ein Tal von über 500 Metern Breite.

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Copyright © 2000 , 28.09.2000